Sollten die ersten Speicherprogrammierbaren Steuerungen die Relais im Schaltschrank ersetzen, so entspricht der Aufbau der Programmierstile: Anweisungsliste
(AWL), Kontaktplan (KOP) und Funktionsplan (FUP), der Ersetzung von Schaltplänen. So wird das Schaltersymbol auch noch immer so in Form eines
Symbols im FUP dargestellt. Und genauso wie das Lesen von
althergebrachten Schaltplänen vom Menschen sequenziell erfolgt, wird
ein SPS-Programm sequenziell abgearbeitet.
Die
bis hier hin angesprochenen Eigenschaften der konventionellen
Anlagensteuerung bieten im Grunde eine ordentliche Darstellung von
gewünschten Abläufen, sind aber sehr beschränkt bei größeren
Projekten und spiegeln nicht die Möglichkeiten der heutigen
Informationstechnik wider.
Heutige Technologien bieten einen viel größeren
Mehrwert, der nicht allein auf reine
Rechenleistung beschränkt ist! In den letzten Jahren hatte es
Fortschritte in den Bereichen: Prozesszeitverwaltung,
Speicherplatznutzung und Konektivität gegeben, die jeweils für sich genommen genug Anlass für
eine Überarbeitung der oben genannten Normen gegeben hätten. Einigen Innovationen möchte ich der klassischen Speicherprogrammierbaren Steuerung nicht absprechen. Nur bleibt das Gefühl, daß man mehr draus hätte machen können.
Bei den Programmierparadigmen ist die Sachlage entsprechend. Aus Erfahrung weiß
ich, dass die Objektorientierte Programmierung (oder besser
Architektur) in einigen Jahren obsolet sein kann, bis dahin ist sie
in der Abbildung der Realität (was Softwareentwicklung ausmacht) das
beste Modell.
Die
Abarbeitung einer Vorgabe nach dem Muster:
„Tue
das, wenn das und danach tue das, wenn das“, entspricht einem
Computerverständnis einer längst vergangenen Epoche.
Die
lange Halbwertszeit konventioneller Steuerungen wird gerne als
Argument für ihre technische Überlegenheit und Robustheit
herangezogen. Und fürwahr leisten einige Entwickler wirklich robuste Steuerungen. De facto sind sie es aber nicht und es hängt vielmehr von dem Geschick des Programmierers ab, was er aus den Gegebenheiten macht.
Der
durch die Medien bekannte Schädling „Stuxnet“
hat im Jahre 2010 die Grenzen der Robustheit aufgezeigt. Ergo sind
alle Speicherprogrammierbare Steuerungen genauso robust wie
vergleichbare Systeme, aber nicht so flexibel wie diese, die sich
schon seit geraumer Zeit mit eben dieser Thematik beschäftigen.
Warum sind diese Systeme also so etabliert und unantastbar? Darüber lässt sich nur mutmaßen. Meine Einschätzung ist die Macht des Faktischen, wenn ein Unternehmen nur die Begrifflichkeiten des Marktführers kennt und diese bei allen ausführenden Organen benennen kann. Zusätzlich gehört zu jedem gutem Marketing eine Geschichte, die sich gut erzählen lässt und auf eine einfache Formel herunter gebrochen werden kann, wie zum Beispiel: "Kontinuität = Stabilität + Sicherheit".
Warum sind diese Systeme also so etabliert und unantastbar? Darüber lässt sich nur mutmaßen. Meine Einschätzung ist die Macht des Faktischen, wenn ein Unternehmen nur die Begrifflichkeiten des Marktführers kennt und diese bei allen ausführenden Organen benennen kann. Zusätzlich gehört zu jedem gutem Marketing eine Geschichte, die sich gut erzählen lässt und auf eine einfache Formel herunter gebrochen werden kann, wie zum Beispiel: "Kontinuität = Stabilität + Sicherheit".
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