Material
Nun
kommen wir zu dem interessantesten Teil dieser Abhandlung. - Kosten.
Eine wesentliche Größe für mittelständische Unternehmen, die
nicht in großen Stückzahlen produzieren, sind die Materialkosten
die ein effektives Engineering ermöglichen.
Durch
meine Beobachtung ist mir aufgefallen, das Unternehmen ihr
Hauptaugenmerk auf den reinen Materialwert richten und die
Programmierung als ein schnelles Handwerk verstehen. - Ähnlich dem
Schweißen beim Material Stahl.
Werden
die reinen Materialkosten der Steuerung betrachtet, lässt sich diese
Aufstellung machen:
Konventionelle
Steuerung:
- CPU [1000€]
- 16x Digitale Eingänge [300€]
- 16x Digitale Ausgänge [300€]
- 8x Analoge Eingänge [500€]
- 7Zoll Anzeigegerät [1000€]
Android:
- CPU & 7Zoll Anzeigegerät [100€]
- 32x Digitale Eingänge/Ausgänge (gemischt) [100€]
- inkl. 4x Analoge Eingänge/Ausgänge (gemischt)
Diese
Ausgaben sind über einen sehr großen Daumen gemacht worden und stehen für
einen sehr einfachen Typ von Anlage und ist somit nicht
repräsentativ. Sie stellen aber sehr gut die Menge an Utensilien und
eine Größenordung der Kosten dar.
Und es
geht noch schockierender!
Bei der Programmierung
Realistisch
gesehen ist der größte Posten bei der Fertigung einer Anlage, nach
Material und Entwicklung, die Implementierung und das Testen eines
Programms.
Haefig wird bei der Auftragsvergabe der tatsächliche Aufwand hierzu klein
gerechnet. Und dies noch nicht einmal mutwillig, da hier schon
Objektorientiert gedacht wird. Soll heißen: „Die und die Teile der
Anlage haben wir schon mal gebaut“, also ist auch ein Teil des
Programms fertig. Das ist ein Trugschluß!
Wie oben
schon erwähnt sind die Programme bei einer herkömmlichen SPS
sequenziell aufgebaut. „Den Teil der Anlage“ gibt es
Programmtechnisch gar nicht.
Die
Informatik hat auch hierbei eine Entwicklung gemacht. Die
Objektorientierte Modellierung und Programmierung von Lösungen
bilden die Problemstellungen der Wirklichkeit besser nach, als es
Sequenzen könnten. Bei Sequenzieller Programmierung hat man das
Dilemma, auf ein Ereignis zum nächsten Schritt zu warten. Erscheint
dieses nicht, wird das dazugehörige Programm schnell
unübersichtlich, weil immer mehr Ausnahmen hinzugefügt werden
müssen, um weiter zu kommen.
Diese
Ausnahmen, die den Quelltext aufblähen und etwas programmieren
lassen, was eigentlich gar nicht zur Problemstellung gehört, lässt
die Implementierungskosten explodieren.
Ein
weiterer Kostenfaktor ist die Entwicklungsumgebung in der sich der
Programmierer notgedrungen bewegen muss, denn diese können ihn
unterstützen oder bremsen.
Worauf
man sich einigen kann, ist die Reduktion auf das Wesentliche bei
der Programmerstellung. Dazu gehört auch die Prämisse: keine
Medienbrüche! Dies wird aber verlangt, wenn ein einzelner Motor mit
einer SPS verbunden wird. Die von den Mitgliedern des konventinellen Systems
propagierte Versprechen der Modularität wird dadurch
eingelöst, indem es viele Insellösungen gibt, die nur properitär
erreicht werden können.
Hier
fehlt der Standard für eine einheitliche Entwicklungsumgebung.
Solange dieser, für konventionelle Steuerungen, nicht existiert darf
nicht von Innovationssicherheit gesprochen werden!
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